Wie ein Einfamilienhaus aussieht, das sich über verschiedene Ebenen erstreckt und von Feng Shui beeinflusst wird, könnt ihr heute an diesem wunderbaren Beispiel sehen. Gebaut wurde das Haus von dem Architekturbüro Von Mann Architektur. Dieses ist in Egg bei Zürich ansässig.
Als unbebaubar wurde das Grundstück eigentlich tituliert. Grund dafür waren die Abstandslinien, die von dem anschließenden Bach zur Strasse eingehalten werden mussten und die den Bauplatz enorm einengten. Jedoch konnte der Bauherr in einem jahrelangen Verfahren eine Lockerung der strikten Distanzen erreichen, sodass ein Gebäude mit einer Grundfläche von 145 Quadratmetern realisiert werden konnte.
Betrachtet man das Gebäude von dieser Perspektive, wird die unkonventionelle Gliederung ersichtlich. Das Einfamilienhaus beherbergt ein Atelier, das wiederum eine kleine Einliegerwohnung inkludiert. Die strengen Abstandslinien sind maßgeblich verantwortlich für die unkonventionelle Grundrissform, die sich bis auf die jeweiligen Ebenen im Inneren auswirkt.
Die Fassade wurde mit einer dunklen Holzvertäfelung versehen, die Bezug zu dem alten Baumbestand nimmt.
Auf dem Dach des Ateliers befindet sich die Terrasse von der man Zutritt über das sich anschließende Einfamilienhaus erhält. Von der Plattform hat man einen herrlichen Ausblick auf die Schweizer Alpen und ins Züricher Oberland.
Für den Boden des Erdgeschosses verwendete man fließenden Hartbetonbelag, der aufgrund seiner Struktur den Bezug zum angrenzenden Bach aufgreifen soll. Die Treppen stellten einen wichtigen Punkt in der Planung dar, dem viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde und so zeigen sich diese in unterschiedlicher Gestalt. Das Wohnen findet im Erdgeschoss in einem offen gestalteten Grundriss statt. Helle und natürliche Farben und Materialien geben sich in der Zone die Hand und führen zu einem zeitgemäßen Design.
Geschosshohe Glasflächen stellen eine starke Verbindung zur Natur her. Auf der anderen Seite wurden bewusst geschlossene Flächen geschaffen, die den Bewohnern zu Rückzugsbereichen verhelfen. Die gläserne Brüstung wirkt filigran und stellt eine transparente Trennung und Absturzsicherung dar.
Fugen wird man in diesem Bad vergeblich suchen. Man entschied sich bei den vertikalen Flächen für eine spezielle Spachteltechnik aus sogenanntem Magic Touch Spachtelung, die auf Weißzement aufgebaut ist. Um für Abwechslung zu sorgen, wählte man in diesem Bereich Gelb-Ocker und in dem weiteren Badezimmer einen Aubergineton.
Weitere Anregungen zu Farbe im Bad findet ihr in dem Ideenbuch: Tapeten im Bad – Tipps und Ideen
Abschließen möchten wir unseren Rundgang im Schlafzimmer des Ateliers. Diesen offenen Raum erreicht man über eine Wendeltreppe. Die gesamte Südfassade wurde verglast, sodass die Bereiche besonders hell sind. Pendant dazu stellen die rauen Betonwände dar, die nicht nur einen gestalterischen Nutzen haben, sondern auch als bindendes Segment über alle Ebenen reichen und die Statik der Hausteile sicherstellen.
Die wichtigsten Informationen im Überblick:
Baujahr: 2013/2014
Bauabschluss: Januar 2014
Beheizbare Wohnfläche 266 Quadratmeter
Minergie-Haus ZH-6742
Fotograf: Simon Hallström, Zürich