Denkmalgeschütztes Haus mit Laden in Bayern

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
Penzkoferhaus, Peter Haimerl . Architektur Peter Haimerl . Architektur Espaces commerciaux
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Wir zeigen euch hier die Sanierung eines denkmalgeschützten Hauses und den Neubau des Rückgebäudes. Das barocke Vordergebäude wird von gotischen Elementen geschmückt, wurde denkmalgerecht renoviert und dabei ebenso modernisiert. Das historisch unbedeutende Rückgebäude wurde abgerissen und durch ein zeitgemäßes, modernes Wohnhaus ersetzt. Verantwortlich für die Planung war der Architekt Peter Haimerl.

Geschichte des Hauses

Errichtet wurde das Penzkoferhaus im 13. Jahrhundert. Es zählt zu einem der ältesten noch erhaltenen Gebäude von Viechtach seit der Marktgründung. Im Jahr 1717 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Zwischen den Jahren 1730 und 1790 wurde es von mehreren Marktschreibern bewohnt. Seit dieser Zeit wurde das Haus innen nicht mehr umgebaut. Der letzte Bewohner Alfred Penzkofer, der verantwortlich für den Namen des Hauses ist, war allen baulichen Neuerungen abgeneigt und so blieb die Gestalt des Hauses bis heute erhalten. Alfred Penzkofer bewirtschaftete in dem Haus einen Krämerladen. Die Zeit war stehengeblieben hinter der taubenblauen Blendfassade, hinter den Fenstern mit den Seerosenblenden, im Laden unter der Gewölbedecke hinter dem roten Schaufenster aus getriebenen Blech. Bis Ende der 1990er Jahre gab es dort Gemischtwaren und Lebensmittel. 2010 stand der Komplex kurz vor dem Zerfall, wurde jedoch im selben Jahr gerettet.

Der Laden

Das alte, denkmalgeschützte Vorderhaus wurde unter der Vorgabe „maximaler Substanzerhalt“ saniert. Dabei hat sich gezeigt, dass die Grundrissaufteilung des alten Gebäudes mit seinem Laden im Erdgeschoss und seiner großräumigen Wohnung im Obergeschoss den modernen Ansprüchen von Verkaufen und Wohnen bestens erfüllt. 

Heute findet sich im Erdgeschoss ein Lebensmittelladen, wie man ihn aus Erzählungen der Großmutter kennt. Die Räumlichkeiten wirken wie eine künstliche Kulisse, in der dennoch alles real ist.

Durchgang zum Hinterhaus

In den Hinterhof, wo sich das moderne Rückgebäude befindet, gelangt man über ein großes, rotes Holztor. Man durchquert hierbei die Passage, die von einem historischen Tonnengewölbe überspannt wird. 

Der Hinterhof präsentiert sich introvertiert, da er vollständig von Mauern umgeben ist. Zwei verschiedene Bereiche der Raumzeit werden durch die Passage miteinander verbunden. Bewegt man sich gen Hinterhof, nähert man sich der Zukunft. In der Passage scheinen die Zeiten ineinander zu fließen.

Dachgeschoss Hinterhaus

Im Neubau befinden sich großzügige Räume und eine Dachterrasse inmitten einer vielfältigen Dachlandschaft mit Blick auf den Bayerischen Wald. Das Penzkoferhaus mit seinem konträren Vorder- und Rückgebäude ist ein Beispiel dafür, dass das Wohnen in der Stadt, insbesondere in alten Gebäuden, immer attraktiver für alle Generationen geworden ist. In den alten und neuen Bürgerhäusern werden Erinnerungen an ein vorhergegangenes städtisches Leben wach.

Ansicht Hinterhaus

Das Rückgebäude wurde abgerissen und an selbiger Stelle wurde ein Neubau errichtet, der sich gänzlich von der vorherigen Gestalt unterscheidet. Die fraktal anmutenden Fassadenbänder des Neubaus stehen im räumlichen Dialog mit dem Vor und Zurück des denkmalgeschützten Baus und spiegeln dieses in großflächigen Fenstern. Das ursprüngliche Dach hatte eine Neigung von 30° der Neubau hat einen Winkel von 45°.

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